Es war ein sahniger Abend, der mit 66 Jahren erst richtig anfing und an dem ein griechischer Wein nicht fehlen durfte: Wer in diesem wirren Satz drei Anspielungen auf die Musik von Udo Jürgens erkannt hat, wäre am Sonntagabend im Kleinen Haus bestens aufgehoben gewesen. Rund 420 Besucher verfolgten dort das Konzert „Merci Udo – eine Hommage an Udo Jürgens“. Das achtköpfige Ensemble auf der Bühne spielte von Jürgens' frühen Stücken aus den 1950er-Jahren bis zu Liedern aus seinem letzten Album ein sehr gemischtes Potpourri.
„Noch drei Minuten, dann geh' ich raus“, sang eine Stimme aus dem Off, als sich der Vorhang öffnete und die Musiker zum Vorschein kamen. Zwei Herren saßen bereits an ihren Keyboards, im Hintergrund spielten ein Bassist und ein Schlagzeuger. Doch von den vier Sängern war nichts zu sehen. Einzig ihre Stimmen füllten das Theater. „Noch ein paar Sekunden – die Scheinwerfer gehen an“, sang einer der Musiker, dann liefen alle vier auf die Bühne und begrüßten das Publikum. Es schloss sich der Song „Ich weiß, was ich will“ an, zu dem die Besucher direkt zu klatschen begannen. Sänger Paul Kribbe zeigte ins Publikum, kniff ein Auge zusammen und sang aus dem Lied die Zeilen: „Dein Haar weht im Wind.“
Keyboarder Peter Wölke führte als Moderator durch den Abend. Zunächst skizzierte er das frühe Leben Udo Jürgens', erzählte davon, dass der Entertainer schon als Kind musikbegeistert war und von seinen Eltern eine Mundharmonika geschenkt bekam. „Udo Jürgens hatte einen Traum: Er wollte ein berühmter Komponist und Musiker werden“, sagte Wölke, daraufhin setzte der Refrain vom Lied „Traumtänzer“ ein. „Ein Traumtänzer, Traumtänzer, Traumtänzer bin ich“, war zu hören – ein Refrain, der sich durch den ganzen Abend zog.
Die vier Sänger standen in wechselnden Konstellationen auf der Bühne – mal nur einer, mal im Duett, aber häufig auch alle vier zusammen. Während die beiden Sänger Paul Kribbe und Matthias Stockinger zumeist im gleichen Anzug auftraten, wechselten die Sängerinnen Maria Jane Hyde und Lara Grünfeld im Laufe des Abends mehrmals ihre Kleider – immer passend zur Musik. So tanzten sie zum „Boogie Woogie Baby“ im 1950er-Jahre-Petticoat über die Bühne und standen bei den ruhigeren Balladen im feinen Abendkleid am Mikrofon. Zum Lied „Buenos Dias Argentina“ – das Jürgens für die Fußball-Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft 1978 geschrieben hatte – zogen sie sich sogar Fußballtrikots über. Paul Kribbe hingegen sang als Argentinier mit Sombrero und Poncho den Song mit.
„Udo Jürgens hat übrigens nicht nur selbst komponiert, sondern auch ganz erfolgreich Songs gecovert“, erzählte Wölke und sprach das Lied „Jeder so wie er mag“ an, das auf „Matilda“ von Harry Belafonte basiert. Die Band spielte eine Mischung aus beiden Werken. Wölke wechselte für den Song vom Keyboard zu einer weißen Box neben ihm. „Das ist ein Cajón. Das kommt aus Peru und heißt Kiste. Ich setze mich da einfach mal drauf“, sagte Wölke und hockte sich auf das weiße Cajón neben seinem Keyboard. „Da kommt doch gar nichts raus“, rief ihm daraufhin eine Dame aus dem Publikum zu. Wölke erwiderte mit einem Schmunzeln: „Ich habe doch noch gar nichts gemacht.“ Als er einige Sekunden später mit seinen Händen auf dem Cajón zu klopfen begann und die Band mit einsetzte, strömten karibische Klänge durch das Theater.
„Jetzt seid ihr mal dran: Wir haben da ein schönes, kleines, lockeres Lied über Wein. Denkt ihr, ihr könnt das mitsingen?“, sagte Kribbe und stimmte „Griechischer Wein“ an. Da ließ sich das Publikum nicht lange bitten. Auch Klassiker wie „Ich war noch niemals in New York“ und „Mit 66 Jahren“ fehlten nicht. Und als „Sahnehäubchen“ kurz vor Schluss schallte es laut von der Bühne und aus dem Publikum: „Aber bitte mit Sahne …“
Quelle: Delmenhorster Kurier vom 7. Februar 2017
Autor: Marcel Nobis
Foto: Ingo Möllers
„Heute Abend kann ich ihnen vier Musicalstars aus vier Nationen präsentieren“, heizte Wölke das Interesse der Besucher im ausverkauften Saal weiter an. Besucherin Doris Weitenberg aus Gescher brachte die Vorfreude auf diesen Abend bereits mit: „Ich gehe jedes Jahr hierher, weil mir das besonders gut gefällt. Zwei neue Sänger sind dabei, die ich auch gut finde.“
Auf Kostüme aus den entsprechenden Musicals wurde verzichtet. Zum Ausschnitt aus „Phantom der Oper“ trug Kribbe keine Maske und Hölck ein langes Abendkleid. Tragische und sentimentale Inhalte um Liebesleid und Liebesfreude prägten nicht nur hier die Texte, die wechselnd in deutscher und englischer Sprache gesungen wurden. Allerdings gab es auch einige Paraderollen, auf die das Publikum mehr als heiß war. Floss der erste Teil der Show mit stimmungsvollen Songs aus den Musicals „Elisabeth“, „Les Miserables“, „König der Löwen“ und anderen Welterfolgen dahin, wurde es mit Hyde und Hölck im Part aus „Mamma Mia“ endlich temperamentvoller. Die Abba-Hits „Fernando“ und „Mamma Mia“ steigerten die Begeisterung der Besucher enorm.
Als Granado sich auf der Bühne in Diana Ross verwandelte und dann noch mit Hölck und Hyde die legendären „Supremes“ darstellte, war das Publikum kaum noch auf den Stühlen zu halten. Als Michael Jackson und mit den Jackson- Hits „Black or White“ und „Heal the world“ brachte er nicht nur den berühmten Moon Walk auf die Bühne, sondern auch seine unvergleichliche Stimme. Granados Auftritt als Tina Turner geriet dem Sänger zu einer leichten Parodie der Grande Dame der Musikszene. „The Best“ und „Help“ waren die Turner-Hits, die Granado in Szene setzte. Auch dafür gab’s rauschenden Applaus.
Auch das obligatorische Solo des Schlagzeugers Denis befeuerte noch einmal die Stimmung im Konzertsaal. Als im Finale alle vier Sänger Hits aus dem Musical „We will rock you“ sangen, war absolut kein Halten mehr. Das Publikum sang im Stehen so manchen Hit mit und forderte ebenso intensiv einige Zugaben ein. Wölke wusste schon, warum er immer wieder gern nach Gescher kommt: „Das Publikum ist einfach super hier.“
Quelle: Allgemeine Zeitung vom 21. Januar 2019
Text & Bild: Elvira Meisel-Kemper
Als Peter Wölke die Pause einläutet, schaut man verdutzt auf die Uhr. Eine Stunde ist vergangen, seit der Musiker die ersten Töne auf dem Saxophon spielte und mit einem Lied aus dem Musical „Cabaret“ den Startschuss gab für „Musical in Concerts“. Eine Stunde, die wie im Flug verging, eine Zeit mit wunderbaren Songs, mit Künstlern, die ihr Handwerk verstehen, und die so manche Gänsehaut bei den vielen Gästen in der Aula des Gymnasiums hervorrief.
Seit Jahren organisiert Peter Wölke die Veranstaltungen, die auch dieses Mal auch wieder von der NRZ präsentiert wurden, und die Besucher wissen, dass er seine Versprechen einhält. Wieder hatte er für zwei Abende hervorragende Sängerinnen und Sänger auf die Voerder Bühne geholt. Wandlungsreich sind alle vier, mit Erfahrungen aus zahlreichen Musicals und mit starken Stimmen. Und Wölke hat ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt: mit gefühlvollen Balladen, mit rockigen Melodien und mit neuen Songs. Hier sind die Lieder „Never Enough“ aus dem Musicalfilm „The Greatest Showman“ und „I’d do anything for love“ aus dem Meat-Loaf-Musical „Bat out of Hell“, das aktuell in Oberhausen aufgeführt wird, zu nennen.
Wölke hat die Qual der Wahl, welche Lieder er nimmt. Natürlich orientiert er sich an seinem Personal: „Erinnerung“ aus Cats durfte nicht fehlen, hier ist Kristin Hölck klasse. Mit Paul Kribbe, der zum ersten Mal in Voerde auftrat, überzeugt sie in einem Duett aus Phantom der Oper. Patrick Granado hat nicht nur eine facettenreiche Stimme, von der gefühlvollen Ballade bis zum fetzigen Titelstück des Musicals „Footlose“ präsentiert er gekonnt. Er ist auch sehr wandlungsfähig: Weil für ein Lied der Supremes eine dritte Sängerin fehlt, schlüpft er in ein grünes Kleid, zieht sich eine Perücke auf, um dann mit Maria Jane Hyde und Kristin Hölck zu überzeugen.
Musik von Abba gehört einfach dazu, so auch in Voerde, aber auch mehrere Stücke von Andrew Lloyd Webber. Über zwei Stunden nehmen die Akteure auf der Bühne die Besucher mit auf eine Reise in die Welt des Musicals. Immer wieder schlüpfen sie in die Rollen, in denen sie auch schon in den jeweiligen Musicals zu sehen waren. Zum Abschluss stehen alle vier auf der Bühne und singen „Hey Jude“. Ohne Zugabe lassen sie sie nicht von der Bühne: Mit dem Song „Heal the world“ von Michael Jackson endet ein schöner Abend, der eigentlich viel zu schnell vorbei war.
Autor: Michael Turek
Quelle: NRZ vom 7. Januar 2019
Der Entertainer und Musiker Peter Wölke hat mit mehreren Kollegen ein Highlight im Rosenthal-Theater gesetzt. Zweieinhalb Stunden lang glitzerten, tanzten und sangen sich die professionellen Künstler am Samstagabend durch die Show "Musicals in Concert".
Zum 13. Mal gastierte das Ensemble, freilich mit stets wechselnder Besetzung und, in den vergangenen Jahren, mit zunehmend steigender Qualität. Fast ausverkauft war das Haus, die Besucher ausnahmslos begeistert. Stehend und klatschend forderten sie am Ende eine Zugabe - und bekamen sie: "Ich wollte nie erwachsen sein" aus "Tabaluga und Lilli" riss das Publikum abermals von den Sitzen. "Ich könnte immer noch stehen und weiter klatschen", sagte eine Besucherin auf dem Weg zum Auto in dieser ungewöhnlich lauen Herbstnacht.
Noch ein paar Grad heißer war zuvor die Show ausgefallen. Reif und ausdrucksstark stand da Maria Jane Hyde im Rampenlicht im Selber Theater. 1988 war die heute 49-Jährige die erste "Pearl" im "Starlight Express" in Bochum. 30 Jahre später rollt Hyde ungebremst über die Bühnenbretter, tollt durch das Berlin der 20er-Jahre und betört im knappen roten Kleid zu den beliebtesten Melodien aus dem Musical "Mamma Mia". Den "Fernando" röhrt sie mit Lara Grünfeld, einer nicht minder talentierten Sängerin und Schauspielerin; offensichtlich sind die Spielfreude und die Virtuosität der Künstler. Mit einer raffinierten Lichtshow und Video-Technik entführten Wölke und Companie das Publikum in die Musical-Shows der Weltmetropolen.
In einem Ausschnitt aus dem Musical "Merci Udo", einer Hommage an Udo Jürgens, zeigte sich Solist Thomas Hohler im Treppenhaus mit dem Geruch von "Bohnerwachs und Spießigkeit" und entführte ins rastlose New York. Maria Jane Hyde sang vor der Kulisse der Stadt, die niemals schläft.
Wahre Applaus-Stürme heimste Patrick Granado ein. Granado wirbelte als Verwandlungskünstler über die Bühne. Der Philippine legte einen Moonwalk à la Michael Jackson hin, griff sich in den Schritt und überzeugte wenige Nummern später als Tina Turner mit hoher Bühnenpräsenz.
Das Selber Publikum hatte wieder enormen Spaß an der Show, und diesmal müssen die Fans von Peter Wölke und seinem Ensemble kein Jahr warten bis es zum Wiedersehen kommt: Am 29. Mai 2019 kommt die Gruppe erneut ins Rosenthal-Theater, dann mit "Merci Udo".
Wölke, begnadeter Entertainer, Musiker und Arrangeur, hat den Laden wie immer voll im Griff: Die Band - Willem Beuß, Keyboard, Richy Denis, Schlagzeug (grandioses Solo!) und Gero Gellert, E-Gitarre - sowie die Solisten. Und das Publikum, das einen glanzvollen Abend feiert. Immer wieder gerne.
(Quelle: Frankenpost vom 7. Oktober 2018)
Text & Bilder: Silke Meier