Delmenhorster gehen auf emotionale Achterbahnfahrt
- von Melanie Hohmann
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- 07 Feb., 2017
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Delmenhorst. Von „Siebzehn Jahr, blondes Haar“ bis „Griechischer Wein“ – unter dem Motto „Merci Udo“ erlebten die schönsten Lieder von Udo Jürgens am Sonntag im Kleinen Haus vor rund 400 Zuschauern ein Revival.

Fast jeder Deutsche kennt die Hits „Ich war noch niemals in New York“ oder „Aber bitte mit Sahne“ – „Merci Udo“ holte die größten Schlager von Udo Jürgens am Sonntag auf die Bühne des Kleinen Hauses zurück. Die Hommage sollte an den vor zwei Jahren verstorbenen Künstler erinnern. Sie glückte, weil die Musiker mehr als eine Schlagerparade zu bieten hatten.
In dem von Bandleader Peter Wölke präsentierten und moderierten Abend sangen die Musicaldarsteller Maria Jane Hyde, Paul Kribbe, Matthias Stockinger und Lara Grünfeld Jürgens bekannteste Evergreens. Zwischen den musikalischen Einlagen erzählte Wölke aus dem Leben des 1934 geborenen österreichischen Entertainers und amüsierte das Publikum auch mit der einen oder anderen Anekdote. „Die Leidenschaft zur Musik begann schon in jungen Jahren“, erklärte Wölke. Denn da hätte Udo Jürgen Bockelmann, so sein Geburtsname, eine Mundharmonika von seinen Eltern geschenkt bekommen. „Später studierte er Gesang, Klavier und Komposition und legte damit den Grundstein für seine Karriere“, fügte der Bandleader hinzu.
Und so wurde die Show nicht nur dem Sänger, sondern mit Sammy Davis Juniors „If I Never Sing Another Song“ auch dem Komponisten Jürgens gerecht. Allerdings kamen vor allem die Schlager-Klassiker aus den Siebziger- und Achtzigerjahren beim Publikum gut an. Zeigten sich die rund 400 Konzertbesucher zu Beginn des Abends noch etwas zurückhaltend, so stieg die Stimmung mit jedem Hit an. Bei dem von Stockinger und Hyde vorgetragenen Duett „Liebe ohne Leiden“ sangen die Besucher dann aus ganzem Herzen mit.
Das Konzert zeichnete sich vor allem durch die vielfältigen Darbietungen der Musicalsänger aus. Hier das gefühlvolle „Merci Chérie“ und dort das komödiantisch anmutende „Buenos dias Argentina“ – das Gesangsquartett erzeugte nicht nur Gänsehaut, sondern auch Lacher. Dabei interpretierten die Musiker Jürgens Hits auf ganz eigene Weise und deswegen wirkten diese auch überhaupt nicht nachgesungen.
Der Höhepunkt des Abends war erreicht, als die Band „Griechischer Wein“ anstimmte und das überwiegend ältere Publikum sogar zum „Sirtaki“ animieren konnte. Das Finale bestritten die Sänger dann, ganz in Udo-Jürgens-Manier, mit Bademantel bekleidet. Bei dem Medley aus „Aber bitte mit Sahne“ und „Mit 66 Jahren“ flammte noch einmal die Feierstimmung im Saal auf.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung vom 6. Februar 2017
Foto & Text: Melanie Hohmann