Achterbahn der Gefühle bei Musicals in Concert
- von Julia Eiden
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- 07 März, 2017
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„It’s no business like show-business“ – die umwerfende Show von „Musicals in Concert“ ließ Ort & Zeit vergessen, entführte für einen Abend aus der Stadthalle hinaus in die weite bunte Welt.„It’s no business like show-business“ – die umwerfende Show von „Musicals in Concert“ ließ Ort & Zeit vergessen, entführte für einen Abend aus der Stadthalle hinaus in die weite bunte Welt.
Musical-Aufführungen gibt es wie Sand am Meer – aber sehr selten von solch hervorragender Qualität wie diese. Die vierköpfige Rainbow Band, geschickt ins klare Bühnenbild einfügt, intensivierte die Strahlkraft der außergewöhnlich guten Stimmen, die viel Beifall erhielten. Nicht zu vergessen der Beitrag von Ton- und Lichttechnik.
„Der Sieger hat die Wahl“ erzeugt Gänsehautgefühl, denn Lynelle Johnson macht mit weichem, ausdrucksvollen Sopran aus der Ballade eine dramatische, konzertreife Arie. Fast stockt der Atem, wenn Maria Jane Hyde stimmgewaltig an Liza Minelli erinnert, wenn Matthias Stockinger mit bewundernswertem Stimmumfang die „Unstillbare Gier“ aus dem „Tanz der Vampire“ besingt. „König der Löwen“ erschien als Film und begeistert seit Jahren in Hamburg als Musical, verursacht als Medley in Olpe eine Gefühlsachterbahn. „Die Schatten werden länger“ aus „Elisabeth“ mit Mathias Stockinger und Thomas Hohler, der hier sein Debüt beim Ensemble gibt, wühlen auf. Nach so viel Spannung ist „Oh Happy Day“ aus „Sister Act“ eine Erlösung, lässt vor Freude das Herz weit werden, alle klatschen im Takt mit, und den Darstellern –auch den Herren in Nonnentracht – machen Gesang und Spiel offensichtlich richtig Spaß.
Voller Dramatik will Thomas Hohler die „Schatten“ aus „Mozart“ loswerden, anschließend holt Maria Hyde zum Träumen schön „Gold von den Sternen“. Im Webber-Medley wird gerockt und Rollschuh gefahren, bevor das „Phantom der Oper“ ganz große Gefühle weckt. Nachdem Keyboarder und Moderator Peter Wölke bereits mit Saxofon- und Klarinettensoli erfreute, erntet er nun Begeisterung pur mit „Anuschka“ als atemberaubend schnelles Akkordeon-Solo. Beim Udo-Jürgens-Medley wird gesungen und geklatscht, reißt das großartige Ensemble sein Publikum voll mit. Und dann legt Schlagzeuger Richy Denis los, regelrecht entfesselt, grandios. Die „Zugabe“-Rufe beantworten das „We-Will-Rock-You-Medley“ und dann, zum guten Schluss, aus „Tabaluga“ das verträumte „Ich wollte nie erwachsen sein“. Dieser Musical-Abend war ein richtig tolles Erlebnis.
Quelle: Westfalenpost vom 7. März 2017
Autor: Julia Eiden