Merci Cherie, aber bitte mit Sahne!
- von Westpfalz-Journal
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- 26 Apr., 2018
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Wenn die Gefühle des Publikums Achterbahn fahren, mitgesungen, geklatscht und getanzt wird, dann ist Stimmung im Haus!
Ein achtköpfiges Ensemble sagte am Samstagabend „Merci Udo“ in der
Stadthalle. Moderator Peter Wölke führte durch den Abend. Die Zuschauer
erfuhren von Udo Jürgens’ Traum, ein berühmter Sänger und Komponist zu
werden. Mit dem Refrain des Liedes „Traumtänzer“, das leitmotivisch im
Programm seinen Platz fand, begann die Show. In seiner Kindheit zeigte
sich schnell die außerordentliche musikalische Begabung des Udo Jürgen
Bockelmann. Mit einer Mundharmonika, einem Geschenk seiner Eltern,
begann seine Musikleidenschaft und führte ihn nach einem Musikstudium
auf die große Bühne. Aber Udo hatte seine Anfänge als erfolgreicher
Songwriter, z.B. schrieb er das Evergreen „If I never sing another Song“
für Sammy Davis junior, der in dessen Las Vegas Shows nicht fehlen
durfte. Peter Wölke streute seine Informationen immer mal wieder ins
Musikprogramm. Vier Musicalstars, Marie Jane Hyde, Lara Grünfeld, Thomas
Höhler und Paul Kribbe, die alle schon in bekannten Musicals auf
Europas Bühnenstanden, performten Udo Jürgens’ Lieder. So sang Lara
Grünwald das weltberühmte „Merci Cherie“ auf eine sehr anrührende Weise,
in ihrer eigenen Interpretation – einer der Gänsehautmomente des
Abends. Geschickt und temporeich vermischte die zweistündige Aufführung
Moderation, Gesang und Instrumentalsoli. Der Moderator Peter Wölke
brillierte mit Saxofon-, Klarinetten- und Akkordeon-Soli und einer
Einlage an der Cajon. Der Schlagzeuger Benedikt Hesse begeisterte mit
seinem Schlagzeugsolo und der Pianist Willem Beuß sang berührend Jürge
ns’ Liebeslied „Was ich dir sagen will“. Licht-Effekte und
Video-Sequenzen auf einer Leinwand untermalten die Gefühlswirbel, die
das Publikum erfassten. Die Sängerüberzeugten mit leisen und kraftvollen
Tönen. Der Jürgens-Klassiker „Ich war noch niemals in New York“, im
Duett von Thomas Hohler mit Marie Jane Hyde vorgetragen, animierte das
Publikum zum Mitsingen. Die beiden Sängerinnen wechselten ihre Kleidung
und trugen Pünktchenkleider zu Udos Hits aus den Fünfzigern. Zur
Fußball-Hymne „Buenos dias Argentina“ bewegten sie sich in kurzen
Sporthosen und Trikots der Nationalmannschaft über die Bühne. Publikum
und Sänger tanzten Sirtaki zu „Griechischer Wein“ und die Zuschauer
sangen textsicher mit bei den Udo Jürgens-Klassikern „Aber bitte mit
Sahne“ und „Ein ehrenwertes Haus“. Zwischen der Leichtigkeit vieler
Songs schwangen aber auch die nachdenklichen Töne mit. Seine „Hymne an
die Zukunft“ sangen die vier Künstler sehr berührend und gekonnt a
cappella. Eines durfte natürlich nicht fehlen: Im weißen
Frottee-Bademantel, wie der große Künstler Udo Jürgens zum Abschluss
jedes seiner Konzerte, verbeugten sich die vier Sänger am Ende der Show.
Es gab stehenden Applaus und eine Zugabe. Die fröhlichen Gesichter, das
Lachen und Summen der nach Hause gehenden Zuschauer sprechen für den
Erfolg dieses Show-Programms.
Autor: Michaela Hoffmann
Quelle: „Westpfalz-Journal“ vom 26.04.2018